Donnerstag, 6. November 2008

The Winner Takes All

Einen guten Abend,

hier bin ich wieder. Einen Tag nach der Entscheidung. Ein einziger Staat steht jetzt noch aus, nämlich West Virginia, aber das wird das Ergebnis nicht mehr beeinflussen. Ein klarer Sieg für Obama, und viele stimmten sich heute schlecht gelaunt. Aber einen Verlierer gibt es eben immer. Und im Amerikanerischen System funktioniert es eben so: Der Gewinner kriegt alles, der Verlierer hat gar nichts, nur enttäuschte Wähler.

Das schlechte Wetter von gestern hat sich verzogen, es ist kalt draußen, und die Stimmung der Leute ist genauso wie vorher. Was sollte sich auch verändert haben? Im Fernsehen sind die drei häufigsten Worte, neben Obama und Präsident: African American, black und Change.

Von einem Typen aus meiner Zeichnen-Klasse, bei dem ich dachte, der hätte ein wenig was im Kopf, war ich etwas enttäuscht. Obama, so sagt er, stünde für ein sozialistisches System. Und selbst wenn, WAS genau wäre so schlimm dran? Dass es nicht kapitalistisch ist?

Amerika hat sich an einem einzigen Abend ganz gewaltig gewandelt. Sie sind bereit, einen Minderheitspräsidenten zu haben. Einen schwarzes Imigrantenkind. Und Amerika wird sich weiter wandeln. Amerika hat seine Bereitschaft gezeigt, sich zu verändern, und das der Welt ganz deutlich klar gemacht. Wir haben in Zukunft mit einem anderen Amerika zu tun.

Ich hoffe, sie halten sich an ihre eigene Message und an ihren Präsidenten. Viele Menschen sind verändgist über Obamas Gesundheit. Die meisten denken, dass er nicht lange Präsident sein wird. Viele vergleichen ihn mit Kennedy, gerade was die Zukunft betrifft.

Die Obama-Supporter sind sich jetzt schon sicher: Obama wird die Wahl 2012 ebenfalls gewinnen.

Die Stimmung im Land ist verhäldnismäßig ruhig, und das erstaunt mich. Ich habe niemanden gesehen, der am Heulen wäre oder der übermäßig fröhlich wäre. Ich denke, das ganze Land ist momentan zweigeteilt, jedoch das konservative Lager ist deutlich kleiner.

Amerika hat gezeigt, dass es bereit ist, sich zu wandeln, dass es bereit ist, seine alten, sich so lange bewährten Normen über Bord zu werfen. Und durch das liberale bis moderate Lager geht eine Welle des Stolzes. Eine Welle des Stolzes und der Zufriedenheit, des Glückmomentes und der Hoffnung.

Hoffnung auf eine andere Zukunft. Hoffnung darauf, auf einem Weg zu gehen, den vorher noch nie jemand gegangen ist. Hoffnung auf Wandel. Das war es, worum es die ganze Zeit ging. Change. Obamas Wahlspruch. Wenn einer Veränderung bringen kann, ist es Obama.

McCain könnte es nicht. McCains Change war verspielt, als die Wirschaft zusammenbrach. Das war der Ausschlaggebende Faktor. Die Leute in Amerika haben erkannt, dass sie selbst Probleme haben, dass sie nicht die Probleme im Ausland zuerst lösen müssen. Dass Krieg gleich Sicherheit bedeutet haben sie in den vergangenen 8 Jahren gelernt. Amerika hat sein Gesicht nach Innen und nach Außen verändert, und das zeigt sich am Ergebnis.

Ich ich muss sagen, auch mich erfüllt es irgendwie mit Stolz, diesen Wandel so nah miterlebt zu haben.

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