Mittwoch, 31. Dezember 2008
Das war 2008.
ich schreibe ein wenig nostalgisch, aber auch stark beeinflusst von meiner momentanen Stimmung, einen Rückblick auf das Jahr 2008.
Meine Laune ist im Moment ziemlich mies. Ich bin müde, und habe ein schlechtes Gewissen. Greta und ich sind heute mit dem Auto durch die Gegend gefahren, nicht wirklich ein Ziel habend, auf der Suche nach "etwas zu tun", als plötzlich ihr Auto den Geist aufgegeben hat. Ist plötzlich einfach so stehen geblieben... wir haben dann das Auto bei irgendwem in der Einfahrt stehen gelassen, haben uns von ihrem Bruder abholen lassen und sind später mit Tamas nochmal zum "Unfallort" zurückgekehrt. Der hat das Problem aber auch nicht lösen können. Ich weiß, dass das mit Autos passiert, aber das ist schon das dritte mal, und wären wir einfach zu Hause geblieben, wär das nicht passiert. Glücklicherweise ist uns sonst nichts passiert, aber irgendwie ist das echt doof. Das ist schon das dritte mal, dass das Auto einfach nicht mehr anspringt. Der Verdacht ist, dass der Zündfunken (oder wie sich das nennt) nicht entfacht. Ich kenne mich zu wenig mit Autos aus, aber es scheint, dass kein Benzin "gezogen" wird und der Funke nicht "akiviert" wird. Das war beim letzten Mal auch schon die Ursache. Hoffentlich bezahlt die Versicherung den Schaden, aber den Abschleppwagen muss man natürlich bezahlen. Echt dämlich. Aber Tamas will morgen früh nochmal hin und bei Tageslicht gucken. Vielleicht kann man das Problem ja beheben, ohne den Wagen zur Reparatur zu bringen. Aber Greta fühlt sich natürlich furchtbar. Kann man verstehen, wenn das Auto zum dritten Mal kaputt geht. Sie tut mir Leid...
Nun möchte ich aber ein bisschen etwas zu 2008 schreiben, da dies mein letzter Eintrag in diesem Jahr ist. Wie in jedem Jahr kann ich sagen: Meine Güte, ging das schnell vorbei. 2008 war aber auch etwas ganz besonderes, und ich kann einfach nicht glauben, dass das schon vorbei ist.
Natürlich stand es im Zeichen des Austausches nach Amerika, seit April, oder sogar schon davor, haben wir es geplant. Seit dem 28. August bin ich in Amerika, habe dort meine Erfahrungen gemacht, viel erlebt, und viel gelernt. Ich sehe dem Jahresende mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: was ist am 1. Januar schon anders als am 31. Dezember? Nicht viel, nur das Siegel. 2008 war, gegen Ende betrachtet, erfolgreich und interessant.
Ich habe die 10. Klasse abgeschlossen und hatte, gerade in den letzten zwei Monaten, die schönste Schulzeit meines Lebens. Das hat sicherlich viele Gründe, und ich war traurig, dass es diese Klasse nicht mehr gibt, und diese Zeit nicht mehr zurückkommt. Vielleicht lebe ich ein bisschen zu sehr in alten Erinnerungen, vielleicht sollte ich endlich von meiner Nostalgie loskommen, und 2009 wird vielleicht alles anders.
2008, das war das Jahr des Ausprobierens und des Festigens meiner Meinung. Ich habe den Eindruck, so viel erfahrener und vielleicht auch ein wenig weiser zu sein als vor einem Jahr, sogar vor einem halben Jahr, als ich in die USA gestartet bin. Ich fühle mich völlig anders, habe Dinge gemerkt, die mir vorher nie aufgefallen waren. Sicherlich, ich hätte meine Zeit in den USA noch um einiges mehr genießen können, manche Dinge haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, manche Dinge haben mir den Aufenthalt vermiest und vielleicht habe ich viele Dinge auch schlimmer gemacht als sie sind. Jedoch bereue ich nicht, hergekommen zu sein, obwohl es mir zwischendurch wirklich nicht gut ging, hatte es doch auch tolle Momente, auf die ich nicht verzichten möchte.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, dass mir meine Freunde und Familie unheimlich wichtig sind. Jetzt kommen mir sogar die Tränen, haha. Ich war immer der Meinung, ich käme auch allein zurecht, aber hier in Amerika habe ich bemerkt, dass Unterstützung und guter Zuspruch unverzichtbar sind, und vielleicht hätte ich mir an manchen Stellen schon gewünscht, dass mir jemand gesagt hätte, dass mein Weg der richtige ist, und dass ich die Dinge gut mache, wie ich sie mache. Ich weiß jetzt, dass ich Menschen habe, auf die ich vertrauen kann, und dass diese Menschen wirklich ein Trost sein können, wenn es mir schlecht geht. Ich möchte mich bei diesen wunderbaren Menschen bedanken, selbst wenn es vielleicht nicht viele sind, sind diese doch die wichtigsten in meinem Leben.
Ich habe viele Dinge gesehen, viele Dinge ausprobiert, herbe Enttäuschungen erlebt, und Bestätigung, Unterstüzung und Selbstzweifel, Glück und Elend, Ärger und Freude. 2008 hat mich stark geprägt, es war ein vollständig "glückliches" Jahr, aber auch kein "unglückliches", und verloren ganz bestimmt nicht. Es hat mich einiges an Mut und Kraft gekostet, das Jahr hinter mich zu bringen, und jetzt sehe ich zurück, weine, und bin etwas nostalgisch; ich will nicht, dass es schon zu Ende ist. Wenn ich jetzt zürpckblicke sage ich mir, dass ich größtenteils alles noch einmal genauso machen würde, vielleicht mit ein paar Ausnahmen. Ich würde mir nicht so viel aufbürden, ich würde mehr Unterstüzung in anderen Leuten suchen, ich wäre manchen Dingen etwas offener, beziehungsweise verschlossener entgegen getreten. Aber alles in allem: 2008 ist vorbei, und ich habe 2008 viel zu verdanken. Vielleicht kann man es jetzt, am Ende betrachtet, sogar als "Schlüsseljahr" ansehen.
Ich habe meinen Austausch in die Staaten vorbereitet, war in Florida, Holland, Spiekeroog, drei Tage als "Austausch" in Frankreich, Brüssel, hatte ein wunderbares "Ende" der 10. Klasse, was für manche Leute ja sogar das Ende der Schulzeit bedeutet, war in Südfrankreich, hab einen tollen Urlaub mit meinen Eltern gehabt, war hin- und hergerissen, bin zwei Tage in der Schule gewesen, bevor ich abgeflogen bin, dann bin ich schließlich wehmütig, aufgeregt, aber gleichzeitig auch neugierig und entspannt abgeflogen und seit dem hat sich diese Einstellung kaum verändert - ich habe in Amerika, fernab von Deutschland, meiner Familie, meinen Freunden, meiner gewohnten Umgebung, eine völlig neue Welt kennen gelernt, habe mit ihr gekämpft und mich mit ihr angefreundet, war großen Stimmungsschwankungen ausgesetzt, habe gelacht und geweint (wie jetzt gerade), und jetzt blicke ich zurück und denke: wow. Ich habe echt einiges erlebt.
Dienstag, 30. Dezember 2008
Religion, und wie sich meine Meinung veränderte
Christliche Religionen, katholisch, protestantisch und die Zweigglaubensarten haben die Angewohnheit, nicht darüber nachzudenken, was sie predigen, weil sie behaupten, dass alles, woran sie glauben, die Bibel ist, bestimmte Dinge in der Bibel stehen und daher nicht zu beweisen sind. Das ist, so sagen sie, wie Mathe: 1+1=2, da gibt es nichts zu beweisen. Was ist aber mit dem Satz des Pythagoras, den man sehr wohl beweisen kann? Vielleicht braucht man in Religion keine „höhere Mathematik“, wenn doch ihre Lebensgrundlage fest beweisen ist. Doch ich habe eine interessante Entdeckung gemacht. Ich war der Überzeugung, dass meine Meinung gerechtfertigt ist auf einer rein logischen Basis. Aber mit der Zeit ist dieses Fundament eingestürzt und ich habe mich allmählich gefragt: Moment mal, warum glaube ich das eigentlich? Was ist der Grund, warum ich das und das für richtig bzw. falsch halte? Ich habe mich dabei an meine „alte“ Definition geklammert. Beispiel: Ich war nie religiös. Aber warum? Weil die Wissenschaft es sagt. Damit stimme ich auch immer noch überein. Warum noch? Weil ich ziemlich links bin, und politisch linke nun einmal nicht an Gott glauben. Immer noch lehne ich das Praktizieren einer Religion unter einem „Siegel“ ab: ich verabscheue Katholiken und ihre Praktiken, ich denke, es ist Unsinn, was sie aus dem Glauben gemacht haben. Aber was genau ist mein Grund dafür? Ich kannte die Begründung, aber mein Fundament ist zum Einsturz gebracht. Jemand, der nicht über ein derartiges „Gerüst“ verfügt ist hoffnungslos „verloren“. Ich setzte meine „alten“ Werte voraus, und kann sie mittlerweile nicht einmal mehr begründen. Ich bin Atheist, ja, und ich lehne Katholiken ab. Aber was unterscheidet mich von ihnen? Bei den Katholiken ist es doch auch so: ich bin christlich und lehne Abtreibung ab. Zum Beispiel.
Eine andere Sache ist das mit der Religion im Staat. Alle Amerikaner sagen zwar, dass der Staat und die Religion absolut getrennt ist, aber Religion ist und bleibt präsent. Ich hatte heute eine Diskussion mit Greta, die mir anschließend für die Diskussion gedankt hat, sie würde jetzt ganz anders denken. Das hatte mich doch sehr erstaunt, dass sie sich so explizit bei mir bedankt hat. Das einzige, was ich aber zum Bedenken gegeben habe, ist folgendes.
Samstag, 27. Dezember 2008
In 363 Tagen ist wieder Weihnachten...
Hier bin ich mal wieder. Ich habe nicht wirklich etwas Interessantes zu berichten. Weihnachten ist vorbei, bald ist Neujahr. Heute waren wir in der Mall, um unsere Gutscheine einzulösen, Agnes bei ihrem Laden, und ich bei Best Buy. Unglücklicherweise hatten die den iPod nicht mehr in blau, den ich gern gehabt hätte, also haben wir ihn online gekauft. Hoffentlich klappt das alles, ich bin ein bisschen besorgt, dass das alles klappt mit der Post, mit Schnee und Eis draußen und so... aber wird schon. Hoffe ich doch mal.
Zu Sylvester gehe ich auf die Neujahrsparty von Amber, dem Mädel mit dem Deutschen Vater. Ich denke, das wird lustig. Sie sagte, ich solle Schwimmzeug mitbringen. Die haben nämlich einen Pool im Garten. Pool auf 40°C erhitzen, wenn es draußen friert, so rein energiemäßig ist das ja etwas ungünstig. Aber die machen das ja nicht jeden Tag, hoffe ich, und das ist bestimmt lustig.
Ich hab für Boldi ein Buch gekauft... das Buch dann in nem Geschäft vergessen... das Buch dann aber wiedergefunden (die Amis sind ehrlich und ich muss endlich lernen, auf meine Sachen aufzupassen)... und joah. Dann waren wir essen. Bei Applebees. Falls das irgendwas zur Sache tun sollte. Ich sag ja, wirklich nichts Interessantes.
Es ist zur Zeit keine Schule, und da draußen immer noch Eis und Schnee liegt und man immer noch nicht wirklich aus dem Haus kommt... ist ein Ausflug zur Mall schon etwas besonderes. Haha. Morgen wollen wir ins Theater. Wir wollten schon vor einer Woche, aber das haben wir wegen des heftigen Schnees abgesagt. Morgen ist immer noch Schnee, aber es soll wärmer werden, also wird das vielleicht etwas. Das Stück selbst reizt mich nicht sonderlich. Es ist die Nativitätsgeschichte (ist das auf Deutsch ein Wort? Ich habe keine Ahnung) aus der "schwarzen" Perspektive. Wie Schwarze Jesus als Retter akzeptieren. Sehr laut, sehr schrill, sehr bunt. Aber gut, ich will nicht voreingenommen sein.
Unser Skinhead-Schneemann ist zusammengebrochen. Aber wir haben ihn wieder aufgestellt.
Ich freue mich auf Morgen, und auf Sylvester, obwohl ich Sylvester grundsätzlich nicht besonders mag. Aber na ja. Von 5pm bis 10am kein Schlaf! Juhu! Das schaff ich nie. XD
Also dann! Bis die Tage.
PS: Der Kaffee aus der neuen Kaffeemaschine ist toll! Ich weiß, ich sollte denen nicht den Kaffee wegtrinken, aber den dunklen Espresso trinkt eh keiner. Mjuuuuum. KOFFEIN!
Donnerstag, 25. Dezember 2008
Merry Christmas!
Ich sitze hier im Wohnzimmer, die Geschenke sind ausgepackt und Greta versucht gerade, ihre neue Webcam für Deutschland zu installieren.
Es gab ganz leckere Ente, und dank Boldis Ungeduldigkeit haben wir direkt nach dem Essen die Geschenke ausgepackt. Gut, dass die Familie "europäisches" Weihnachten feiert, sonst hätte er noch nen Tag warten müssen.
Wir haben heute einen Schneemann gebaut (von Tamas als "Skinhead-Schneemann" bezeichnet, was ich aber stark bezweifele...) und ein Iglu gebaut. Das Iglu ist noch nicht fertig, und hoffentlich schmilzt es nicht bis morgen. Oh, also habt ihr es wahrscheinlich schon erraten - Weiße Weihnachten! Das hatte ich seit Jahren nicht.
Also, dann Geschenke. Jeder ist glaub ich zufrieden mit seinen Geschenken. Boldi hat den ganzen Abend mit seinem neuen Rasierer verbracht... Greta hat eine Webcam und eine Digitalkamera (beides für Deutschland), Tamas eine Kaffeemaschine (mit diesen Pads. Ihr wisst schon.), Agnes eine "Giftcard" und ich - einen Gutschein von Best Buy, einer Elektronikkette. Eigentlich ist mir das nicht recht, es ist nämlich deutlich mehr als 20 Dollar... Von Boldi hab ich auch einen Gutschein gekriegt. Ich kann mir sogar das Geschäft aussuchen, wo ich ihn einlösen will - iTunes, Old Navy, Macy's, Gap, etc. - ziemlich genial.
Na ja. War ein schönes Weihnachten bisher! Nachher wollen wir in die Kirche. Na ja, wenn's wirklich sein muss. Ist wenigstens keine katholische Kirche, sondern lutheran. Die sind nicht so aggressiv wie die Katholiken. (Wenn Katholiken auf eine Demo gehen, sind es dann Protestanten?) Um 11 Uhr. Das wird ja vielleicht ganz feierlich. Wir Europäer haben unsere Geschenke schon. Wahaha. Am 26. geh ich den Gutschein einlösen - da gibt's nämlich überall Verkaufsaktionen!
Ich stelle später ein paar Fotos rein. Aber erstmal gucken wir, ob wir Skype ans laufen kriegen. Greta muss ja in Deutschland mit ihren Eltern kommunizieren können. :)
Frohe Weihnachten!
Sonntag, 21. Dezember 2008
Caveman-Thing
ich bin tierisch müde. Gestern und heute könnte ich die ganze Zeit schlafen. Wahrscheinlich liegt's an der trockenen Kälte, dass mir die Augen so zufallen. Heute nacht waren es geschlagene -15°C, um 10 Uhr morgens -10°C.
Zwar hat der Schnee wunderschöne Seiten, aber das Weihnachtsgeschäft leidet heftigst unter den Wetterbedingungen. Der Handel klagt. Obwohl die Leute Geld haben, kommen sie nicht aus dem Haus und die Geschäfte bleiben leer. Viele Geschäfte in den Malls haben jetzt 24 Stunden geöffnet, um noch Nachts Umsatz zu machen. Das ist echt übel... Und meine Postkarten habe ich immer noch nicht abgeschickt.
Wir wollten heute abend nach Seattle, ins Theater. Hier, in unserer Region ist das Wetter noch ganz in Ordnung, man kann zuminest fahren, aber in Seattle selbst herrscht wohl Chaos. Außerdem ist für den späteren Abend ein "Blizzard" angesagt. Juchei, was für ein Spaß.
Ich wollte morgen bei einem Typen aus meiner Schule auf das Konzert seiner Band. So wie es aussieht wird daraus aber nichts, weil das Wetter einfach zu mies ist. Auf Schnee kann man fahren, aber auf Eis eben nicht. Und Schnee ist bei -10°C auch nicht mehr so puffelig-schneeig wie "normaler" Schnee. Tjaja, Physik. It really works.
Keine Ahnung, was wir jetzt heute abend machen. Vielleicht gehen wir ins Kino, weil es auch irgendwie blöd ist, die ganze Zeit hier rumzusitzen. Aber eigentlich will ich das Haus nicht verlassen, niemand will es so recht. Das ist vielleicht so ein "Caveman-Thing"... aus dem Höhlenmenschen-Zeitalter. Zur Zeit ist die Nachfrage nach Batterien, Decken und Konserven extrem hoch. Im Fernsehen kommt nichts anderes als der Schneesturm (und der "Auto Bailout" von GM, Crysler und Ford).
Na ja, vielleicht übertreiben es die Amis auch mit ihrer Panikmache. Trotzdem. Es ist echt blöde, nicht aus dem Haus zu kommen. Zuminest funktioniert das Internet und das Handynetz. Bei manchen Leuten (unter anderem Agnes' Chef) ist irgendein Baum umgekippt - ca. 1000 Leute in Arlington hatten keinen Strom die Nacht.
Greta klagt wegen Weihnachtsgeschenken - sie müsse dringend zur Mall, Geschenke kaufen. Bisschen spät, vier Tage vor Weihnachten.
Ich glaube nicht, dass sich die Wetterlage so bald ändert... aber man kann die Sache ja auch mal positiv sehen. Ich hab zum ersten Mal seit Jahren weiße Weihnachten...
Aber um euch mal zu zeigen, dass er Schnee auch schöne Seiten hat: sehr euch die Bilder an. Ich hab gestern ein paar Fotos gemacht. Sonst will ich aber nicht wirklich aus dem Haus...
Der Blick von unserer Haustür.
Tolles Foto.
Der kleine Wald...
PS: Tamas' Überraschungsparty haben wir wegen des schlechten Wetters übrigens auch abgesagt.
Donnerstag, 18. Dezember 2008
In diesem Jahr keine Schule mehr!
Mittwoch, Donnerstag und Freitag haben wir keine Schule!!! Das ist so toll! Yeah!!
in Deutschland gäbe es wegen "ein bisschen Schnee" nicht unbedingt Schulfrei, aber hier, wo es Leute aus Hawaii gibt, die nicht wissen, was Schnee ist, mag es ja vielleicht hinkommen.
Draußen ist es wundervoll. Solang ich nicht raus muss, liebe ich Schnee.
Ich bin so froh. Ich hab mich dadurch vor Chemie, Civics und Theology-Test gedrückt. Yaaahahahaha. Muuuhahaha.
Und meine nicht ganz kompletten Hausaufgaben fallen dadurch auch nicht auf. Ich brauche Ferien. So gegen Ende hat meine Arbeitsmoral echt nachgelassen. Aber jetzt ist es endlich soweit - Ferien!!! Keine Schule mehr in 2008!!!
Bald ist Weihnachten! Und dann Neujahr. Im Januar gibt's hier viele Feiertage. Das heißt, Schule ist jetzt auch so gut wie gelaufen.
Puh.
Heute ist Tamas' Geburstag. Wir werden gleich irgendwo hin essen gehen. Ich weiß nicht, was ich mit meinem Geschenk für ihn tun soll! Morgen ist irgendwie eine Überraschungs (!) - party mit Freunden. Ich weiß nicht, soll ich ihm das Geschenk gleich geben oder morgen? Hm... weiß nicht.
Egal.
Yeah. Das ist toll. Wie sehr ich doch den Winter liebe. Warum gibt's bei uns keinen gescheiten Winter. Das hier ist echt wie im Bilderbuch. Scheiß Klimawandel. Haha.
Na ja. Ich werd jetzt mein Zimmer aufräumen. Spaß. Aber dann ist das auch vorbei.
Bis bald. Frohe Weihnachten!
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Donaudampfschifffahrtsgesellschaft
Draußen ist es wahnsinnig kalt. Montag und gestern war es morgens um 6, wenn ich aufstehe, um die -10°C kalt. Über den Tag hat es sich auf zwar auf -2°C "erwärmt". aber kalt ist es trotzdem.
An beiden Tagen fing meine Schule immer erst um 10 an. Heute hoffen alle, es würde schneien, weil es dann morgen wohl ganz Schulfrei gäbe, aber die nacht ist klar (und bitterkalt). Schnee, bitte!!
Hoffentlich ist wenigstens wieder ein später Beginn. Man gewöhnt sich so leicht dran...
Aber noch mehr hoffe ich, dass Donnerstag frei ist. Da haben wir nämlich nen Test in AP Chemistry und Civics. Würg.
Ich muss mir noch nen Film für Civics angucken. Meine Wahl fällt wohl auf "Inherit the Wind" ("Wer den Wind säht") über den "Affenprozess" in Amerika. Sehr interessantes Thema, nur das Problem, dass ich keine alten Filme mag und die "Moviebank" das Teil vielleicht nicht mal hat. Aber na ja. Momentan komm ich echt nicht aus dem Haus. Ich bräuchte drigend Briefmarken, aber es ist unmöglich, zur Post zu laufen. Zum Filmverleih würde ich es schaffen...
Na ja. Heute war wieder German Club. Irgendwie kriegen die nicht wirklich etwas auf die Reihe dort. Alles was mir machen, ist rumsitzen. Mit zwei anderen Leuten. Über Rammstein zu diskutieren ist irgendwie das einzige "deutsche". Aber na ja. Was soll's.
Jedenfalls kann ich die Leute dort mit dem Wort "Donaudampfschifffahrtsgesellschaft" schocken. Hehehe.
Die letzten drei Tage in diesem Schuljahr brechen an! Böhöhöhö.
Ich bin grad tierisch von den Theology-Hausaufgaben genervt, deswegen schreibe ich lieber in meinem Weblog. :D Irgendwie habe ich nichts besonderes zu berichten. Nur das übliche eben: Theology ist scheiße und es ist 'ne ganze Menge arbeit, even though I am totally lazy today. Uff. ich will einfach nur noch Ferien und nicht mehr bis um 12 Hausaufgaben machen... drei Tage vor den Weihnachtsferien. Buuuuh. Doof.
Ich bin so gelangweilt, dass ich sogar das "Outfit" meines Blogs verändert habe. Er erstrahlt jetzt in einem neuen Layout. Toll, wa?
Frage mich, woher ich meine Briefkarten kriege. Und zum Geldautomaten müsste ich auch mal. Aber ich will nicht vor die Tür... und schon gar nicht, meine Gasteltern dazu auffordern, sich mehr oder weniger unnötig dem Risiko der glatten Straßen aussetzen.
Warum kann es nicht einfach schneien? Von wegen, je kälter desto weniger Niederschlagswahrscheinlichkeit. Blöde Physik. Es soll schneien! Oder stürmen, oder irgendwas! Davon krieg ich zwar keine Briefmarken, aber vielleicht wenigstens Schulfrei.
Bis bald!
Sonntag, 14. Dezember 2008
Leise rieselt der Schnee...
Ich habe richtig gute Laune! Und mir geht ein amerikanischer "Christmas Carol" einfach nicht aus dem Kopf.
You better watch out,
you better not cry,
better not pout,
I'm telling you why:
Santa Claus is coming to town.
Draußen liegt der erste Schnee, es ist kalt und mir ist richtig weihnachtlich zu mute! Yeah! Gestern waren wir einen Film gucken, und dann fing es an zu schneien... am Abend haben wir dann noch 'ne kleine Tour gemacht, Weihnachtsbeleuchtung angucken!
Weiter unten und bei meinen Fotos (einfach auf die amerikanische Flagge oben rechts klicken) findet ihr ein paar Bilder.
Ein Haus wo wir waren, das war echt lustig - ein Kollege von Tamas ist nämlich ein ziemlicher Geek, und kann so ziemlich alles, was mit Technik zusammen hängt. Der hat jedenfalls eine Lichtershow aufgestellt... unglaublich! Er hat einen eigenen Radiosender in seinem Haus (ich denke nicht, dass das unbedingt legal ist, aber was soll’s...) und die Lichter an seinem Haus leuchten entsprechend der Impulse der Musik auf.
Und dann der Schnee. Ich liebe Schnee! Darauf habe ich doch die ganze Zeit gewartet. Schneeeeee!!! <3 style="" lang="EN-GB">Aber jetzt für den Moment... einfach wunderbar.
You better watch out, you better not cry, better not pout, I'm telling you why: Santa Claus is coming to town.
So ein Ohrwurm!
Das ust das Haus mit der Licht-zu-Musik-Show.
Someone went crazy.
frischer Schnee...
Leise rieselt der Schnee...
Dienstag, 9. Dezember 2008
Leavenworth
mir ist jetzt reichlich weihnachtlich zu mute.
Wir haben nämlich gestern (am 7. Dezember) einen Weihnachtsbaum gekauft! Tatsächlich, und der steht auch schon om Wohnzimmer. Eigentlich wollten wir ihn heute dekorieren, aber Agnes und Greta sind krank. Ich bin über meine Erkältung schon hinweg. Ich hatte zwei Tage lang Halsweh und Schnupfen, aber jetzt ist alles wieder gut. Es ist tatsächlich wahr, man wird die Erkältung los, wenn man jemand anderen ansteckt.
Ich habe meinen iPod wieder! Jahaaaaaaaa!!! *freu* *jubel*
Jemand hat nämlich heute via Lautsprecher angesagt, dass ein iPhone und ein iPod shuffle abgegeben wurden. Ich bin dann erstmal zu dem Büro gerannt, meinen iPod geschrieben, klein, grün und knuffig - und tatsächlich! Ich hatte meine Hoffnung aufgegeben, vor allem weil ich ihn in der Schule verloren habe. Ich wollte nicht fragen, weil ich davon ausgegangen war, dass ihn jemand in der Schule eingesteckt hätte. Aber nein, ein Schüler hat meinen iPod im Fundbüro abgegeben, und das schon vor drei Wochen. So ehrlich sind wir Deutschen nicht. Zugegeben. Wow. Pluspunkt für Amis. Yeehaaaaaahahaha.
Vorgestern, am Samstag, waren wir in Leavenworth, das ist ein kleines, "deutsches" Dorf in den Bergen Washingtons. Alles ist irgendwie bayerisch, kleine deutsche Häuschen, deutsche Souvenirs... Sauerkraut-Hotdogs... und so etwas eben.
Die haben am Samstag das Anleuchten des Weihnachtsbaumes und der Stadt gefeiert. Dabei war auch ein schweizer (?!) Alphorn-Ensemble... (?!!)... und ein deutsch-amerikanischer Chor, die Stille Nacht und Es ist ein Ros entsprungen auf Deutsch gesungen haben. Träum. Hachja. Dabei war es eiskalt, und leider gab's auch keinen "Weihnachtsmarkt". Aber dennoch, das war ein großartiger Ausflug. Ich hab mich so sehr gefreut und die ganze Zeit vor mich hingegrinst. Leavenworth ist so richtig schön "deutsch". Aber ich glaube, genau das habe ich mal gebraucht. Haha. Das Bratwurst-Sauerkraut-Ketchup-Sandwich war aber mehr als gewöhnungsbedürftig.
Ich zähle die Tage bis Weihnachten. Wir haben bis zum 19. Schule. Das sind also nur noch 10 Tage, und dann ist das Jahr vorbei. Oi. Ooh je. Die Zeit geht so unendlich schnell vorbei.
Ach, noch etwas. Das war furchtbar niedlich. Ich habe ein Foto von mir und dem Weihnachtsmann und habe so mit ihm gesprochen: "Ich mag dieses kleine Deutsche Städtchen. Ich bin selbst Deutsche..." Und er war so, "ach, das ist aber nett. Ich bin auch ein bisschen Deutsch. Mein Urgroßonkel (oder sinngemäß) war Deutsch.
Da waren ein paar kleine Kinder um uns herum, und die hatten ganz riesige Augen, so nach dem Motto: "Wie, am Nordpol ist man Deutsch?"... das war ziemlich niedlich.
Wir haben gerade den Baum geschmückt. Am 8. Dezember. Haha. Jetzt ist mir richtig weihnachtslich zu mute.
Weihnachten kann kommen! Juhu!
Hier ist noch ein Bild aus Leavenworth. Jaja, ich lade ja bald die Bilder hoch...
Is' dat nisch wundervoll? Hachja.
Ich bemühe mich, alle Bilder hochzuladen. Aber jetzt mache ich Hausaufgaben! Wird drigend Zeit. Wir haben so viel in der letzten Zeit...
Donnerstag, 4. Dezember 2008
Kanada, Aids und Weihnachten
Ich fühle mich, als ob ich bald krank würde. Ich bin am schniefen... Und Deutsch? Hilfe, wie geht das?
Wie auch immer. Ich habe mich länger nicht in meinem Weblog gemeldet. Unglaublich, dass schon Dezember ist. Noch etwa 55 Tage, bis ich wieder nach Deutschland komme. Die Zeit vergeht so unglaublich schnell... das ist beinahe erschreckend.
Also. Wir waren am Thanksgiving-Wochenende ja in Kanada gewesen. Leider war das Wetter furchtbar. Die ganze Zeit hat es nur regenet und man hat nichts gesehen (wegen des dichten Regenvorhangs). Angeblich sollten da überall Berge sein. Nix gesehen. Auch konnten wir uns außen nichts angucken, weil es wirklich nur geschüttet hat.
Wir waren im Aquarium. Dort waren viele Becken außerhalb, also wirklich Wasser von allen Seiten. Aber das hat uns sehr gut gefallen. Wir waren in Chinatown in Vancouver, was neben New York und San Francisco die größe Ansiedlung ist. Allerdings war es nur eine einzige Straße. Scheint also nicht so viele Chinatowns zu geben.
Tamas meinte, da gäbe es mehr, und schlug vor, einfach parallel zur Chinatown-Straße laufen. In der Seitenstraße hatte es aber gar nichts mehr mit China zu tun. Auf der Parallelstraße haben wir dann Typen gesehen, die sich auf offener Straße das Heroin gespritzt haben.
Na ja. Vancouver selbst haben wir nur vom Durchfahren gesehen. Aber was ich gesehen habe hat mich sehr an London erinnert. Die Städtesturktur von Vancoucer ist europäisch. Der heißt: je ärmer das Viertel, desto weiter entfernt vom Stadtzentrum. In den USA ist genau andersrum - da sind Grundstücke nahe dem Stadtkern praktisch wertlos und überall sind Obdachlose und die Suburbs, die weit außerhalb gelegen sind, sind die allerbesten Wohngegenden.
Kanada erinnerte mich ziemlich stark an Europa - die Straßen sind eng, gar nichts ist ausgeschildert, die Werbepausen im Fernsehen sind länger, aber seltener und Kanada rechnet metrisch. Haha. Ich hab im Fernsehen Spirou und Fantasio gesehen!! (auf Französisch!!!) Ich hab diese Sendung in Deutschland (auf Deutsch, ach nee) geliebt! In Amerika gibt's die gar nicht. Die haben für so etwas vermutlich keinen Sinn. Kanadier haben es auch nicht soooo sehr mit der Religion wie Amerika. Sogar das Geld sieht völlig verschieden aus - von den Amerikanern als Monopoly Money bezeichnet. Ich kann schon verstehen, warum die sich nicht so gut leiden können.
Montag und Dienstag war sonst nichts. Heute war Mittwoch, treue Leser, ihr seid gefragt... genau - Mittwoch ist viel später Schule als sonst. Heute gings erst um 8:45 los. Zwar muss ich laufen, weil mich keiner hinfahren kann, aber heute war ich zum ersten mal pünktlich da (haha).
Wir hatten außerdem eine Schulversammlung. Am ersten Dezember war nämlich in Amerika der Aids Awareness Day. Aids ist hier übrigens echt nicht recht als Krankheit akzeptiert. Krebs - das ist die ganz schlimme Sache und jeder hat Mitleid. Jeder trägt das Pinke Band, das an Brustkrebs erinnern soll. Aber Aids? Na ja, mehr oder weniger Pech gehabt, so zu sagen.
Wenn einer Aids hat, ist die Frage immer: Woher hast du es denn? Fragt das einer bei Blutkrebs? (ich habe keine Ahnung, wie man Leukämie (?) schreibt). Nein. Da sagt jeder, oh, das ist ja furchtbar. Bei Aids? Die Reaktion ist komplett verschieden. Immer ist da die Frage der Schuld. Bei Krebs fragt keiner nach Schuld oder der Ursache. Doch im Falle von Aids ist das kompllet anders. Kaum eine Familie würde tatsächlich zugeben: mein Kind ist an Aids gestorben, weil man sich immer mit diesem unangenehmen Thema Sexualität und grausamen Fragen dazu auseinander setzten müsste.
Zu viele Amerikaner sind der Meinung, dass sie das HI-Virus niemals betreffen könnte. Aids ist als Schwulenkrankheit bekannt, und nein, sie interessieren sich also auch nicht dafür. "In solchen Kreisen verkehren wir schließlich nicht." - sagen sie. Also auch keine Infektionsgefahr...?
Wegen der Erinnerung an diese furchtbare Krankheit, Aids, diese Veranstaltung. Sie hatten eine tatsächliche Aids-Patientin eingeladen, die sehr offen vor der ganzen Schule sprach. Dazu muss ich sagen, dass sie "echte" Italienierin war (also erste Generation Einwanderer, weil Flucht vor der Familie... oder so ähnlich). Sie sprach sehr offen, über ihren Mann, über den sie den Virus bekommen hat... und so etwas eben.
Ich muss euch sagen - ich war geschockt! Wie wenig der Amerikaner weiß! Man hat wirklich gemerkt, wie alle nen Schritt zurückgetreten sind, aus Angst, sich "anzustecken". Mann, das ist keine Grippe, passt lieber auf, dass ihr SIE nicht ansteckt. Manche Schüler haben Fragen gestellt, und ich dachte auch nur... Nein, Kinners, das ist nicht euer ernst? Ich dachte, das müsste man doch eigentlich wissen...
Später hat unsere "Klassenlehrerin" dann ein paar "Rätsel" aufgeklärt... "Es besteht immer das Risiko auf eine Schwangerschaft oder auf eine sexuell übertragbare Krankheit wenn Mister Penis und Miss Vagina sehr nah bei einander sind." O_O Ich war sprachlos... okay? Ich muss euch daran erinnern, dass wir es dort mit 18-jährigen Jugendlichen zu tun haben, die nächstes Jahr auf sich allein gestellt sind. Und da erzählt die einen von "Mister Penis"!! Meine Güte!!!
Und immer noch wird die Enthaltsamkeits-Strategie als das einzig wirkende Mittel gegen STDs und Schwangerschaft angespriesen: kein Sex ist der sicherste. Klar, wenn einem darüber nichts beigebracht wird, stimmt es vielleicht. Öh.
Bei uns an der Schule in Deutschland war mal so eine Kampagne wo an jeden, der interessiert war, Broschüren und Kondome verteilt wurden. Ein paar wenigen Leuten hab ich das hier in Amerika erzählt. Die waren geschockt. Ich hab auch gesagt, dass wir in Bio über Aids unterrichtet wurden. Ui. Anscheinend wird auch das hier nicht gemacht. Und die Tatsache, dass bei uns in der zweiten Klasse aufgeklärt wird - totales Unverständis bei den Amerikanern...
Amerikaner wissen viel zu wenig über Aids. Deswegen die ganzen Vorurteile. Nein, es ist nicht durch Luft übertragbar. Nein, du kriegst es nicht, wenn du jemanden anfasst... oh je. Schlimm, wenn man wirklich anscheinend so gar nichts darüber weiß! Als i-tüpfelchen, die Theology-Lehrerin meinte, HIV wäre ein seltsames Virus, kein weiß, wie es funktioniert oder woher es kommt. Letzteres ist sehr wohl bekannt. Es ist eine Affenkrankheit, die für den Affen ungefährlich ist, nicht aber für den Menschen. Weiteres kann man sich ja denken. DAS ist definitiv zu unkatholisch... oh mann.
Na ja, jedenfalls war diese Frau auf jeden Fall mutig. Sie hat uns zum Beispiel von den nebenwirkungen ihrer Pillen erzählt. Und dann meinte sie stolz, sie müsste heute nur noch 3 Pillen am Tag nehmen, nicht mehr 30, wie in der Zeit, wo Medikamente noch weniger entwickelt waren wie heute. Sie hatte ihre Pillen dann gezeigt. 4 oder 5 cm groß. Wie für ein Pferd. Sie hat dann vor der ganzen Schule vorgeführt, wie sie diese Pillen nimmt. Ich wollte das wirklich nicht sehen. Tobender Aplaus (oder wie man das schreibt) von den Schülern, als sie die Tabletten schuckte. Ich fand's eher unschön...
Sie sagte auch, dass sie die Pillen sehr oft leid war. Aber dann gestand sie sich ein, wie dumm sie zu diesem Zeitpunkt gewesen war. Leute ohne Geld, in Afrika, in Südamerika, würden alles für diese Medikamente tun. Ich bin froh, dass sie diese Einsicht hat. Gut, dass sie so denkt. Aber auch ich muss mir etwas eingestehen - Leute mit Aids würden alles für Gesundheit tun. Die Gesundheit, die ich habe. Ich sollte für meinen Zustand wirklich dankbar sein. Vorsicht ist so wichtig wichtig. Das hab ich realisiert. Aber die reine Enthaltsamkeit, das ist einfach nicht die Lösung. Wer persönlich so leben will - bitte. Aber das kann nicht die "universelle" Empfelung für jedermann sein.
Na ja. Die Frau war fertig mit dem Tablettenschlucken. Frau Doll, die mir eh ziemlich unsympatisch ist, meldete sich dann schleißlich zu Wort.
Aids-Patientin: "Aids ist wirklich keine schöne Sache. Ich war in den letzten Jahren auf vielen Beerdigungen, ich habe so viele Menschen an Aids verloren, die ich liebte."
Frau Doll: "Das ist ja wirklich schade. Ach, denkst übrigens daran, noch Sachen für den Weihnachtsbasar zu spenden, wer es bisher noch nicht getan hat."
Ich war auch nur so... öhm. Okay. Weihnachtsbasar. Ist klar. Damit helfen wir allen Aids-Kranken auf der Welt. Großartig. Wie sehr uns das doch tatsächlich interessiert. Glücklicherweise kam aus manchen Ecken der Halle von den Schüler ein leies "Buuuh".
Ich denke außerdem sowieso, dass eine katholische Privatschule nicht der richtige Ort für so ein Thema ist. Enthaltsamkeit ist nicht die Lösung, und darauf zu vertrauen, dass der Partner "wirklich" treu ist, ist eben auch nicht 100% sicher. Ich sage nicht, dass ich das gut fände, aber so ist es nun einmal. Es passiert sogar in der Ehe, dass der andere fremd geht und das Hi-Virus überträgt, wie diese italienische Dame erzählt, so war es bei ihr.
Ich will mich mit dem Thema Aids nicht an einer katholischen Privatschule auseinander setzten. Katholiken und ihr Führer, der Papst, die haben den Leuten doch immer gesagt haben, sie dürften keine Kondome benutzen. Sie sind Massenmörder. Mörder eines Kontinents. Sie sind Schuld, dass es Afrika so beschissen geht, sie haben immer gesagt: keine Kondome! Wo ist diese ach so tolle Philosophie von der Enthaltsamkeit? Scheint also wirklich nicht zu funktionieren! Und der "Back-up-Plan"? Quatsch, das ist doch unchristlich, also: keine Kondome! Stattdessen lassen sie es zu, dass sich ein ganzer Kontinent mit dem Virus idenifiziert. Wenn Enthaltsamkeit nicht funktioniert, dann sollen die Leute eben sterben? Was soll das? Und die wollen uns sagen, wir sollen am besten alle Nonnen werden? Großartig. Scheiß, scheiß, scheiß Katholiken! Welche Heuchlerei, welche Dummheit, welche Ignoranz.
Ich bewundere die Courage dieser Frau, bemängele jedoch den Bildungsstand Amerikaner. Bringt euren Leuten erst mal bei, was man wissen muss. Mit eurem Gefrömmel macht ihr Katholiken die Welt schlimmer als sie ist. Mit Gottesfürchtigkeit macht man die Welt leider nicht besser. Welch Ironie, dass gerade Katholiken an Aids erinnern wollen. Sie sind auf jeden Fall Mitschuld an der Epedemie und ihrer weltweiten Verbreitung.
Ich bin sehr an diesem Thema interessiert. Ich schreibe ziemlich ohne Blatt vor dem Mund, bitte entschuldigt, wenn es zu vulgär sein sollte.
Na ja, genug zu Aids. Eine Erfahrung mehr. Vielleicht sehe ich das als Europäerin auch einfach etwas anders, weil Eurasien von Aids ja bisher noch weitestgehend verschohnt war.
Es ist Dezember und draußen ist es immer noch um die 10°C. Ich hab noch absolut keine Weihnachtsstimmung. Ich kann einfach nicht glauben, dass das heute schon der 3. Dezember sein soll. Unglaublich. Hoffentlich gibt's bald Schnee. Ich hätt gern ein bisschen Stimmung.
Ich werde jetzt Hausaufgaben machen... und mich wundern wo alle sind. Greta und meine Gasteltern sind nicht da. Bei Boldi ist das ja nicht unbedingt etwas neues...
Wir sollten ein Weihnachtsmotiv zeichnen. Das schönste wird als Weihnachtskarte gedruckt! Mein Motiv kam in die engste Auswahl zwischen drei, aber wie es aussieht, werden sie wohl doch nicht mein Motiv wählen. Schade eigentlich. Aber na ja. Wer weiß.
Mein iPod ist immer noch nicht da. Ich wünsch mir $$$ zu Weihnachten. Dann kauf ich mir nen neuen. Ah. Manno.
Ich lade bald die Bilder von Kanada hoch. Also schaut doch mal rein!